Traumaberatung und -begleitung von Flüchtlingen

Viele Flüchtlinge kommen mit traumatischen Erfahrungen als Folge von Folter, Vergewaltigung oder Vertreibung nach Deutschland. Die Mehrheit von ihnen im Familienverband, darunter sind auch etwa 90 Prozent aller Flüchtlingskinder. Leider stehen den meisten Familien nicht die selben Jugendhilfemaßnahmen zur Verfügung wie den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.

Fachleute, die sich auf die Problematiken von Migranten und Migrantenkindern spezialisiert haben, stellen fest, dass deren Traumapotenzial insgesamt deutlich unterschätzt wird. Die Bewältigung der Folgen dieser fluchtbedingten Traumata wird die Gesellschaft vor große Herausforderungen stellen. Deshalb braucht es spezielle Beratungs- und Therapieformen, um diese Flüchtlinge adäquat zu unterstützen. Das Bundesland Bayern ist bei der Aufnahme von Flüchtlingsfamilien besonders gefordert. Auch die Landkreise Günzburg und Neu-Ulm haben inzwischen schon mehrere hundert Flüchtlinge aufgenommen. Leider fehlt vor Ort ein spezialisiertes Angebot der Traumaberatung.

Sind Menschen durch traumatische Erlebnisse belastet, benötigen sie professionelle Unterstützung, um die Gefahr nachfolgender Störungen zu verringern. Oft entwickeln die Betroffenen problematische Verhaltensweisen, verbunden mit einem hohen persönlichen Leidensdruck. Ohne spezielle Traumaberatung und -begleitung können sie ihre Situation kaum verändern, wodurch ihre soziale Integration gefährdet ist.

Die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse ist zeitaufwendig und erfordert intensive Begleitung. Viele Institutionen mit Flüchtlingskindern stehen vor großen Aufgaben. Insbesondere für Fachkräfte an Schulen und Kindertageseinrichtungen ist die Aufklärung über Traumata und deren Auswirkungen von großer Bedeutung.

Mit dem Projekt soll für Kinder, Jugendliche und deren Familien mit Fluchterfahrungen eine Anlaufstelle zur professionellen Betreuung geschaffen werden. Frühzeitige, individuell abgestimmte Stabilisierungsmaßnahmen sollen Chronifizierungen oder Entwicklungen von Folgesymptomen verhindern. Neben Traumaberatung, Erkrankungsprävention, Selbstwertstärkung und Erleichterung der gesellschaftlichen Integration ist auch die Stärkung von Resilienzfaktoren ein wichtiges Ziel.

Unsere Angebote gibt es – je nach individueller Indikation – als Einzel- oder Gruppenangebote.

  • Traumaberatung (Stabilisierung, Aufklärung, Verarbeitung, Resilienzförderung, Trauerarbeit)
  • Zusammenarbeit mit Einrichtungen (z. B. Traumaschulungen in Kitas und Schulen)
  • Vernetzung innerhalb der KJF Kinder- und Jugendhilfe Günzburg / Neu-Ulm
  • Vernetzung mit externen Stellen, die mit Flüchtlingen arbeiten (professionelle Einrichtungen und ehrenamtliche Unterstützungsstrukturen)
  • Mehrsprachige Beratung
  • Bei Bedarf Vermittlung und Begleitung einer traumatherapeutischen Behandlung
  • Vermittlung der deutschen Sprache und Kultur, Informationen zum deutschen Bildungs- und Erziehungssystem
  • Auch eine aufsuchende Beratung ist möglich

Ihre Ansprechpartner für Traumaberatung und -begleitung von Flüchtlingen in der Region Günzburg/Neu-Ulm

Karlheinz Höfele
Dipl. Sozialpädagoge
Systemischer Traumatherapeut (ISGT)
Telefon 0151 14220247
Marlene-Dietrich Straße 3
89231 Neu-Ulm
und
Hofgartenweg 8
89321 Günzburg
traumaberatung@kjf-kjh.de

Lujaina Toumeh
Fachberatung
Telefon 0160 94617424
Marlene-Dietrich Straße 3
89231 Neu-Ulm
und
Hofgartenweg 8
89321 Günzburg
traumaberatung@kjf-kjh.de