Viele Jugendliche erkennen Fake News nicht. Das zeigt auch eine aktuelle britische Studie (Quelle: www.tagesschau.de/wissen/gen-z-fake-news-100.html). Mit der Verbreitung von täuschend echten KI-Bildern, Videos oder Audioaufnahmen wird Medienkompetenz – also die Fähigkeit, Medien sinnvoll, kritisch und verantwortungsvoll zu nutzen – zur Schlüsselkompetenz. In der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung fällt das auf: Inhalte werden von vielen Jugendlichen nicht bzw. kaum hinterfragt. Die Skepsis fehlt. Eltern können allerdings viel dazu beitragen, ihre Kinder im Umgang mit Informationen zu stärken. Sie können im Alltag tätig werden und sind wichtige Vorbilder: Eltern können ihren Kindern helfen, Nachrichten richtig einzuordnen, Inhalte kritisch zu hinterfragen und die Auswirkungen von Algorithmen zu verstehen.
„Nur die Medienzeit zu begrenzen, reicht nicht aus. Auch wenn Medien zu Hause eingeschränkt werden, kommen Kinder über Schule oder Freunde mit problematischen Inhalten in Kontakt. Deshalb brauchen Kinder Begleitung in ihrer digitalen Welt. Soziale Medien sind Teil ihres Alltags, daher sollten Eltern verstehen, was dort passiert. Wer Plattformen wie TikTok kennt und weiß, welchen Inhalten Kinder begegnen, kann sie besser unterstützen. Es ist wichtig, sich diesem Teil des Alltags Ihres Kindes zu öffnen, statt es zu meiden – auch wenn man selbst kein Interesse an den Medien hat“, so Elena Passavant von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Aichach-Friedberg.
So können Eltern die Medienkompetenz ihrer Kinder stärken:
- Ins Gespräch kommen
Kinder erzählen oft beiläufig, was sie online gesehen oder gelesen haben – ob beim Abendessen oder im Auto. Nutzen Sie diese Momente, um nachzuhaken: Klingt das für dich logisch? Wurde eine Quelle angegeben? So fördern Sie kritisches Denken im Alltag. - Vielfalt zeigen
Seien Sie Vorbild und zeigen Sie Ihrem Kind, wie vielfältig Medien sein können: Schauen Sie gemeinsam Nachrichtensendungen, vergleichen Sie verschiedene Online-Quellen oder lesen Sie Zeitung. Das erweitert den Blick. - Wissen über Algorithmen vermitteln
Erklären Sie, wie soziale Netzwerke funktionieren, dass Algorithmen vor allem Inhalte zeigen, die zur eigenen Meinung passen – und warum es wichtig ist, auch andere Perspektiven und eine gewisse Informationsbreite kennenzulernen. - Weltgeschehen gemeinsam einordnen
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über aktuelle Themen. So helfen Sie, Informationen zu sortieren, einzuordnen und Zusammenhänge zu erkennen. Dafür braucht es auch Ihr eigenes Interesse am Weltgeschehen. - Vertrauen und Offenheit schaffen
Nur wenn Kinder das Gefühl haben, dass sie mit ihren Medienerlebnissen ernst genommen werden, suchen sie das Gespräch. Ihre Offenheit und Ihr Interesse sind dabei grundlegend. - Digitale Auszeiten gemeinsam gestalten
Ein gemeinsamer „Digital-Detox“-Tag – zum Beispiel ein Sonntag ohne Smartphone – kann helfen, den eigenen Medienkonsum zu reflektieren. Das schafft Raum für Gespräche und Bewusstsein – für alle in der Familie.
Unterstützung in Ihrer Nähe
In Aichach und Kissing sowie an über 25 Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberaterinnen und -berater der KJF Augsburg bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.
KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Aichach-Friedberg, Schlossplatz 5, 86551 Aichach, Telefon: 08251 204040, E-Mail: eb.aichach@kjf-kjh.de. Mit Außenstelle in Kissing.
Zusätzlich kann die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg
Im Regierungsbezirk Schwaben bietet die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e. V. (KJF Augsburg) fast flächendeckend Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungen an. Auch im angrenzenden Bezirk Oberbayern sind die Beraterinnen und Berater im Landkreis Weilheim-Schongau präsent. Aktuell sind die Fachberaterinnen und -berater der KJF Augsburg jährlich mit rund 18.000 Personen im direkten Beratungskontakt.
Besondere Beratungen wie Schreibabyberatung oder „Kinder im Blick“-Kurse für Elternteile in Trennung gehören in zahlreichen Landkreisen zum Angebot – über klassische Erziehungsberatung hinaus. In fünf Landkreisen gibt es explizit eine Fachstelle gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Alle Standorte und Ansprechpersonen der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung der KJF Augsburg finden Sie auf der Website der KJF Kinder- und Jugendhilfe.