Ein Stück Natur mitten im Schulalltag: Der Schulgarten der Frère-Roger-Schule ist ein besonderer Lernort. Unter der Leitung von Heidrun Plisch-Wiedemann, Heilpädagogische Förderlehrerin und Traumapädagogin an der Frère-Roger-Schule, gestalten und pflegen die Schülerinnen und Schüler seit mehreren Jahren gemeinsam mit Martin Losleben, Sonderschullehrer an der Frère-Roger-Schule, und Corinna Tomek, Gärtnerin, Gartentherapeutin und Heilpraktikerin, einen Naturgarten. Dieser bietet Lebensraum für viele Tiere und bringt Kindern ökologische Zusammenhänge näher.
„Was man kennt und liebt, das schützt man“ – unter diesem Motto entdecken die Kinder, wie wichtig der achtsame Umgang mit der Natur ist. Der Garten wird bewusst als Naturgarten geführt. Wilde Ecken für Igel, Insekten und Vögel, Laubhaufen als Unterschlupf und verblühte Pflanzen als Naturquelle schaffen Lebensräume und fördern Artenvielfalt. Die Kinder lernen dabei, wie ihr Handeln die Natur direkt beeinflusst.
Ein Garten, der verbindet
 Im Naturgarten wird nicht nur gepflanzt und geerntet, sondern auch geforscht und gestaltet. Kräuter werden zu Kräutersalz verarbeitet oder zu einem „Kräuterdudler“ aufgegossen. In Frühbeeten wachsen Salat und Kohlrabi, im Sommer laden Beerensträucher zum Naschen ein. Ein großes Insektenhotel, Wasserstellen und selbstgebaute Igelhäuser schaffen Lebensräume für zahlreiche Tiere.
Aktuell lebt eine kleine Igelfamilie im Garten, um die sich die Schülerinnen und Schüler täglich kümmern. „Für die Kinder ist das eine wunderbare Erfahrung. Sie übernehmen Verantwortung und spüren, dass ihr Tun einen Unterschied macht“, sagt Heidrun Plisch-Wiedemann.
Lernen fürs Leben
Der Naturgarten ist fester Bestandteil der Garten-AG und fördert zahlreiche Alltagskompetenzen: Die Kinder und Jugendlichen säen, pflegen und ernten Pflanzen, beobachten Insekten mit der Lupe, überwinden Ängste vor kleinen Tieren und erleben, wie aus Kompost fruchtbarer Boden entsteht. Auch kreative Projekte wie Upcycling, Basteln mit Naturmaterialien oder das Herstellen von Vogelfutter gehören dazu.
Zweimal im Jahr finden zudem Gartentage mit Corinna Tomek statt, an denen interessierte Klassen den Garten erleben und mitgestalten können. So entsteht Schritt für Schritt ein Lernort, der ökologische Bildung, Achtsamkeit und Gemeinschaft miteinander verbindet.
 
                