Mama, Papa, ich hab Angst

Donauwörther Erziehungsberaterin über den Umgang mit Kinderängsten
Symbolbild: Mit dem Kuschelbären und elterlicher Zuwendung ist ein Albtraum oft schnell überwunden. Foto: Adobe Stock
5. November 2024

Ein Geräusch in der Nacht, ein fremder Mensch, ein Monster unterm Bett – und später vielleicht die Angst, von anderen Kindern ausgelacht oder von der Lehrkraft abgefragt zu werden. Auch wenn sie Erwachsenen manchmal unbegründet erscheinen, sind für Kinder ihre Ängste sehr real. Sätze wie „Du brauchst doch keine Angst haben“ helfen ihnen nicht. Wie können Eltern stattdessen reagieren?

„Versuchen Sie gelassen zu bleiben. Dass Kinder vor verschiedenen Dingen Angst haben, ist ganz normal. Die Angst ist ja ein wichtiges Gefühl, das uns Menschen vor Gefahren schützen soll. Beruhigen Sie Ihr Kind und helfen Sie ihm, Lösungen zu finden, damit es lernt, mit seiner Angst umzugehen“, rät Barbara Rembold von der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Landkreis Donau-Ries der KJF Soziale Angebote Nordschwaben.

Acht Tipps: So helfen Sie Ihrem Kind bei der Angstverarbeitung

  1. Kinder orientieren sich an ihren Eltern: Zeigen Sie, wie Sie mit Ängsten umgehen und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was Ihnen hilft, wenn Sie Angst haben.
  2. Beziehen Sie Ihr Kind in die Lösungssuche mit ein. Fragen Sie z. B. „Was hilft dir um dich zu beruhigen?“ oder „Hast du eine Idee, wie wir die Monster verscheuchen können?“. Wenn ihrem Kind nichts einfällt, können Sie auch Vorschläge machen.
  3. Vermeiden Sie es, die Angst zu verharmlosen („Du brauchst doch keine Angst haben“), zu ignorieren („Das ist nicht so schlimm“) oder zu dramatisieren („Mein armes Kind, diese bösen, schlimmen Träume“).
  4. Lassen Sie sich von den Ängsten Ihres Kindes nicht verunsichern. Trauen Sie Ihrem Kind zu, die schwierige Situation zu bewältigen. Erinnern Sie sich daran, was Ihr Kind in der Vergangenheit schon alles geschafft hat.
  5. Versuchen Sie angstauslösende Situationen nicht zu vermeiden. Kinder entwickeln Selbstvertrauen durch die eigene Bewältigung von Ängsten. Geben Sie dafür Anerkennung.
  6. Jedes Kind ist anders und hat sein eigenes Tempo. Lassen Sie die Gefühle Ihres Kindes zu und geben Sie ihm die Zeit um neue Verhaltensweisen zu üben.
  7. Auch magische Hilfen, Rituale, Spiele und kreative Ansätze können bei der Verarbeitung von Ängsten helfen. Nutzen Sie z. B. Kinderbücher zum Thema, Mut-Armbänder oder Zaubersprüche.
  8. Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch, wenn die Ängste ihres Kindes den Alltag erheblich beeinträchtigen.

Unterstützung in Ihrer Nähe
In Donauwörth und Nördlingen sowie an über 25 weiteren Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die Erziehungs-, Jugend- und Familienberaterinnen und -berater der KJF Augsburg bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.

KJF Soziale Angebote Nordschwaben
Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Landkreis Donau-Ries
Standort Donauwörth: Äbtissin-Gunderada-Straße 3, 86609 Donauwörth
Standort Nördlingen: Bürggasse 11, 86720 Nördlingen
Kontakt für beide Standorte: Telefon: 0906 746600, E-Mail: eb.donauries@kjf-kjh.de
Zusätzlich kann die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.