Seit mehr als sieben Wochen sind Kindertagesstätten und Schulen  nun schon geschlossen und die Familien seitdem unter sich. Die  andauernden Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie  treffen Kinder in besonderer Weise. Sie können weder Klassenkameraden,  Freunde noch Großeltern treffen und müssen viel Zeit zuhause verbringen.  Außerdem spüren viele von ihnen eine wachsende Unsicherheit, die sich  unter ihren Eltern ausbreitet. Was macht das mit Kindern? „Die  Ausgangsbeschränkungen konfrontieren Jungen und Mädchen mit ganz  neuartigen Anforderungen, für die sie noch keine Routinen und  Lösungsstrategien entwickelt haben. Genau wie Erwachsene können auch  Kinder dies als Stress und Verunsicherung erleben und entsprechend  reagieren“, erläutert Cornelia Blässing von der KJF Erziehungs-, Jugend-  und Familienberatung Donauwörth. Aggressionen oder Ängste gelten unter  Experten als häufige Folgen. Was können Eltern tun?
Eltern sollten in  diesen Tagen besonders achtsam sein, wenn ihr Kind Ängste, aggressive  Verhaltensweisen, starke Stimmungsschwankungen, Schlaf- und  Aufmerksamkeitsstörungen oder auch körperliche Symptome wie Bauch- und  Kopfschmerzen zeigt, rät Cornelia Blässing. Auf Verunsicherung und  Stress reagieren Kinder mit einem stärkeren Bedürfnis nach Bindung.  Gerade bei kleineren Kindern werde das Bedürfnis nach Bindung zum  überwiegenden Teil durch die Eltern gestillt, so die KJF  Erziehungsberaterin. „Deshalb brauchen Kinder jetzt ganz besonders das  Gefühl von Sicherheit, Kontakt, Nähe und Geborgenheit“, betont Cornelia  Blässing.
Eltern können darauf relativ einfach in passender Weise reagieren. KJF Erziehungsberaterin Cornelia Blässing hat für Eltern in dieser belasteten Situation einige Tipps zusammengestellt.
Fünf Tipps, wie Sie Ihren Kindern in der Corona-Krise das Gefühl von Sicherheit geben:
- Finden Sie heraus, wie Sie trotz der schwierigen Situation Ihr eigenes Stressempfinden reduzieren können. Das ist die Voraussetzung, damit Eltern Stresssignale ihres Kindes frühzeitig erkennen und angemessen darauf reagieren können. Nehmen Sie sich beispielsweise kurze Auszeiten von einer halben Stunde oder Stunde, in der etwa Ihr Partner die Kinder nimmt. Sie werden sehen: Wenn es Ihnen gut geht, profitiert davon automatisch Ihr Kind.
- Nehmen Sie sich viel Zeit, den Kindern nahe zu sein und zu spüren, was in ihnen vorgeht oder was sie gerade brauchen. Nehmen Sie Ihre Kinder beispielsweise regelmäßig in den Arm, drücken sie diese und sagen, wie lieb Sie sie haben. Schenken Sie ihnen gerade jetzt besonders viel Nähe und Zuwendung.
- Rufen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einfach mal den besten Freund, die Oma oder eine andere wichtige Bezugsperson an. So Zeigen Sie Ihrem Kind, dass die lieben Menschen im Umfeld alle noch da sind.
- Erklären Sie Ihrem Kind die Hintergründe der Kontaktbeschränkungen. Eine Situation, die das Kind verstehen kann, fühlt sich weniger beunruhigend an.
- Geben Sie sich und Ihrem Kind eine der Situation angepasste Tagesstruktur. Auch feste Rituale stärken das Gefühl von Sicherheit und Orientierung. Starten Sie den Tag beispielsweise mit einem ausgiebigen gemeinsamen Frühstück, danach gibt es eine kleine Lern-, Spiel oder Basteleinheit, dann teilen Sie einen gesunden Obstteller bevor es zum Spaziergang nach draußen geht.
Krisentelefon der KJF Kinder- und Jugendhilfe Donau-Ries
Für  Eltern und Kinder in schwierigen Situationen hat die KJF Kinder- und  Jugendhilfe ihre Telefon- und Onlineberatung ausgeweitet. Das Angebot  ist kostenlos. Eltern erreichen die Experten von Montag bis Donnerstag  jeweils zwischen 9.00 und 12.00 Uhr sowie zwischen 14.00 und 16.00 Uhr  unter Telefon 0906 746600 und E-Mail eb.donauries@kjf-kjh.de. Termine sind auch außerhalb der Zeiten möglich.
Zusätzlich kann auch die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.
Katholische Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V. (KJF)
Die KJF Augsburg ist einer der größten Anbieter für Gesundheits-,  Sozial- und Bildungsdienstleistungen in Bayern. Seit 1911 bietet das  Sozialunternehmen vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien mit rund  80 Einrichtungen und Diensten Lösungen für die verschiedensten  individuellen Bedürfnisse an: in der Kinder- und Jugendhilfe mit  Kindertagesstätten, Stationären Wohnformen oder Erziehungs-, Jugend- und  Familienberatung; in Berufsbildungs- und Jugendhilfezentren, durch  Angebote für Beruf und Arbeit sowie Integrationsunternehmen und  -dienste; in der Medizin mit mehreren Kliniken; in verschiedenen  Schulen. Darüber hinaus bildet die KJF Augsburg kontinuierlich annähernd  500 Fachkräfte für soziale und medizinische Berufe aus.
 Als christlicher Verband katholischer Prägung ist für die KJF und ihre  rund 5.800 Mitarbeiter jeder Mensch wertvoll, unabhängig von Herkunft,  Status, Religion oder Kulturkreis. Vorstandsvorsitzender ist Markus  Mayer, Vorsitzender des Aufsichtsrates Domkapitular Armin Zürn.
Weitere Informationen zur KJF finden Sie unter www.kjf-augsburg.de. Aktuelle Videos gibt es im YouTube-Kanal auf www.youtube.com/kjfaugsburg.
 
                