Erziehen ohne Schimpfen

Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April: KJF Erziehungsberaterin gibt Eltern Tipps für einen Erziehungsstil ohne Schimpfen.
Gewaltfreie Erziehung stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Foto: KJF Augsburg / Carolin Jacklin
30. April 2023

Die allermeisten Eltern möchten ihre Kinder gewaltfrei und wertschätzend erziehen, so die Erfahrung der KJF Erziehungsberater*innen. Im Alltag läuft es mitunter aber anders als Mütter und Väter es sich vorgenommen haben, denn: Wenn Eltern selbst unter Druck oder Stress stehen, landen sie eher bei negativem Erziehungsverhalten wie Schreien, Schimpfen oder sogar körperlicher Gewalt. „Wir sprechen mit Eltern darüber, was sie brauchen, um Energie, Geduld und eine klare Haltung im Familienalltag zu haben“, sagt Chris Wilhelm von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Lindau. „Es ist gut, wenn Eltern sich ganz bewusst für eine ermutigende Erziehungshaltung entscheiden und kritisch darüber nachdenken, wann das schwerfällt und wo sie persönlich an ihre Grenzen kommen.“ Die Erziehungsberaterin betont: Jedes Kind fühle sich geliebt, angenommen und respektiert, wenn das Erziehungsverhalten der Eltern nicht von Schreien und Schimpfen dominiert werde. „Das Kind lernt, mit Grenzen, Fehlern und Konflikten besser umzugehen, wird selbstbewusster, zufriedener und kann sich besser selbst schützen. Ein schöner weiterer Effekt: In der Regel wird der Familienalltag ruhiger und harmonischer“, so Chris Wilhelm.

Um als Eltern zu lernen, anders mit Konfliktsituationen umzugehen, braucht es Übung – und die fällt leichter mit Begleitung oder Unterstützung. In Lindau und Lindenberg können sich Eltern an Chris Wilhelm und ihr Team der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Lindau und Lindenberg wenden.

Tipps für weniger Schimpfen:

  • Grenzen anders setzen: Weniger zu schimpfen bedeutet nicht automatisch, den Kindern alles durchgehen zu lassen. Um Grenzen zu setzen, können Eltern stattdessen auf Augenhöhe mit den Kindern kommunizieren: mit einem freundlichen und zugewandten, aber dennoch deutlichen und entschiedenen Ton.
  • Persönliche Trigger identifizieren: Oft neigen Eltern in ganz bestimmten Situationen oder bei den gleichen Themen zum Schimpfen. Kennen Eltern ihre persönlichen „Wut-Punkte“, können sie sich gedanklich darauf vorbereiten. Außerdem können sie konkrete Situationen vorbeugend verändern oder sich für diese Momente die Unterstützung von der Partnerin oder vom Partner holen.
  • Dem Impuls entgegenwirken: In akuten Stresssituationen kann es vorkommen, dass der Impuls zum Schimpfen hochkommt. Es hilft, zunächst tief durchzuatmen und bis zehn zu zählen. Durch diese Pause kann die Vernunft wieder mitarbeiten und gegen die reflexartige, eskalierende Reaktion des Schimpfens wirken. Nach der kurzen Pause fällt es wieder leichter, zu analysieren: Was ist jetzt wirklich wichtig? Wie kann ich anders reagieren – zum Beispiel aus der Situation herausgehen und dem Machtkampf damit entgehen?

Info: An über 25 Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die KJF Erziehungsberater*innen bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.

In Ihrer Nähe: KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Lindau, Ludwig-Kick-Straße 19 a, 88131 Lindau, Telefon: 08382 4190, E-Mail: eb.lindau@kjf-kjh.de

KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Lindenberg, Brennterwinkel 4, 88161 Lindenberg, Telefon: 08381 3443, E-Mail: eb.lindau@kjf-kjh.de

Zusätzlich kann die anonyme Onlineberatung unter www.caritas.de/onlineberatung genutzt werden.