Erziehen ohne Schimpfen

Zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April: KJF Erziehungsberaterin gibt Eltern Tipps für einen Erziehungsstil ohne Schimpfen.
Gewaltfreie Erziehung stärkt die Beziehung zwischen Eltern und Kindern. Foto: KJF Augsburg / Carolin Jacklin
30. April 2023

Die allermeisten Eltern möchten ihre Kinder gewaltfrei und wertschätzend erziehen, so die Erfahrung der KJF Erziehungsberater*innen. Im Alltag läuft es mitunter aber anders als Mütter und Väter es sich vorgenommen haben, denn: Wenn Eltern selbst unter Druck oder Stress stehen, landen sie eher bei negativem Erziehungsverhalten wie Schreien, Schimpfen oder sogar körperlicher Gewalt. „Es ist wichtig, dass Eltern bei ihrem Ziel bleiben und auch nach solchen Situationen nach neuen Wegen suchen“, sagt Dr. Monika Grimaldi von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Memmingen. „Kinder und Erwachsene brauchen Ermutigung, aus Fehlern zu lernen. Wer sich Gedanken macht, ist schon einen guten Schritt weiter“, betont die Erziehungsberaterin. „Kinder testen Grenzen aus und benötigen dann eine liebevolle, klare, respektvolle Begrenzung. Nur so können sie lernen, mit Grenzen und Konflikten umzugehen, aber eben auch mal Neues auszuprobieren und zu ihren Wünschen zu stehen."

Um als Eltern zu lernen, anders mit Konfliktsituationen umzugehen, braucht es Übung – und die fällt leichter mit Begleitung oder Unterstützung. In Memmingen und Mindelheim können sich Eltern an Dr. Monika Grimaldi und ihr Team der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Memmingen und Mindelheim wenden. Konkret helfen die KJF Expert*innen zum Beispiel in Einzelfallberatungen und mit Elternkursen. 

Tipps für weniger Schimpfen:

  • Grenzen anders setzen: Weniger zu schimpfen bedeutet nicht automatisch, den Kindern alles durchgehen zu lassen. Um Grenzen zu setzen, können Eltern stattdessen auf Augenhöhe mit den Kindern kommunizieren: mit einem freundlichen und zugewandten, aber dennoch deutlichen und entschiedenen Ton.
  • Persönliche Trigger identifizieren: Oft neigen Eltern in ganz bestimmten Situationen oder bei den gleichen Themen zum Schimpfen. Kennen Eltern ihre persönlichen „Wut-Punkte“, können sie sich gedanklich darauf vorbereiten. Außerdem können sie konkrete Situationen vorbeugend verändern oder sich für diese Momente die Unterstützung von der Partnerin oder vom Partner holen.
  • Dem Impuls entgegenwirken: In akuten Stresssituationen kann es vorkommen, dass der Impuls zum Schimpfen hochkommt. Es hilft, zunächst tief durchzuatmen und bis zehn zu zählen. Durch diese Pause kann die Vernunft wieder mitarbeiten und gegen die reflexartige, eskalierende Reaktion des Schimpfens wirken. Nach der kurzen Pause fällt es wieder leichter, zu analysieren: Was ist jetzt wirklich wichtig? Wie kann ich anders reagieren – zum Beispiel aus der Situation herausgehen und dem Machtkampf damit entgehen?

Info: An über 25 Orten in Schwaben, im Allgäu und im Bayerischen Oberland helfen die KJF Erziehungsberater*innen bei allen Fragen rund um Erziehung und Familienalltag unkompliziert und kostenfrei weiter. Sie unterliegen der Schweigepflicht.

In Ihrer Nähe:

KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Memmingen, Herrenstraße 15, 87700 Memmingen, Telefon: 08331 498950, E-Mail: eb.memmingen@kjf-kjh.de

KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung Mindelheim, Steinstraße 20, 87719 Mindelheim, Telefon: 08261/3132, E-Mail: eb.mindelheim@kjf-kjh.de

Zusätzlich kann auch die datensichere Onlineberatung unter beratung.caritas.de/eltern-familie/registration oder das bundesweite Portal unter bke-beratung.de genutzt werden.